Bautzen Stasi-Knast

Bautzen Stasi-Knast

Bautzen Stasi-Knast II wurde vom Sächsischen Justizministerium zusammen mit dem Amts- und Landgericht erbaut. Das Gefängnis verfügte über 203 Haftplätze in 134 Zellen. Sie dienten der Untersuchungshaft wie auch der Verbüßung kurzer Haftstrafen. Die Verurteilung zu einigen Tagen Haft im Gerichtsgefängnis war üblich. Das Bautzener Gerichtsgefängnis war modern ausgestattet, aber zu groß. Selten wurden alle Haftplätze gebraucht.

 

 

 

„Wer Bautzen hört, der denkt an Knast!“ So titelte eine Regionalzeitung im Sommer 1999. Der Name der sächsischen Kleinstadt Bautzen steht im öffentlichen Bewusstsein wie kein anderer für Unrecht und politische Verfolgung in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) und in der DDR.
Im Gebäude des ehemaligen „Stasi-Knastes“ Bautzen II befindet sich heute die Gedenkstätte Bautzen. Hier wird an die Opfer der beiden Bautzener Gefängnisse erinnert. In den Haftanstalten Bautzen I und II wurden während des „Dritten Reiches“, der sowjetischen Besatzungszeit und der SED-Diktatur politische Gegner unter unmenschlichen Haftbedingungen gefangen gehalten. Die ständige Ausstellung, die sich teilweise noch im Aufbau befindet, dokumentiert die Leiden der Opfer und zeigt die politisch-historischen Zusammenhänge auf. Zu besichtigen sind neben den Ausstellungen u. a. die Arrestzellen, der Isolationstrakt und die Freiganghöfe. Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bautzen 1990-1992 Nach Entlassung der politischen Häftlinge war Bautzen II nahezu leer. Ab dem Juli 1990 wurde es wieder eine sächsische Justizvollzugsanstalt und Außenstelle von Bautzen I. Im Januar 1992 wurde die Anstalt endgültig geschlossen.